Bringen uns Künstliche Intelligenzen (KI) dem alten Traum von Vorhersagen per Knopfdruck näher? Schon Robert Jungk spekulierte 1969 über ein handliches Prävisionsgerät ... 2021 führt das Netzwerk Zukunftsforschung einen Workshop über KI und Zukunftsstudien durch, eine Diskussion in der Zeitschrift für Zukunftsforschung schloss sich an. Siehe: Diskursforum KI. Aber derzeit ist die Leistungsfähigkeit von KI nach auf bestimmte Recherchen und Analysen beschränkt. Für die absehbare Zukunft sind drei Szenarien vorstellbar:

  1. Inkrementeller Fortschritt: Einsatz (schwacher) KI für spezifische Aufgaben.
  2. Mensch-KI-Teams: Kooperation von Zukunftsforschern mit KI-Systemen, die die Rolle von leistungsfähigen Software-Assistenten einnehmen.
  3. Veritable KI-„Orakel“: Ein elektronische Pythia gibt auf der Basis von Verfahren, die auf Weiterentwicklungen etwa von Big Data und Deep Learning beruhen und sich dem menschlichen Erkenntnisvermögen entziehen, selbstständig zukunftsbezogene Aussagen und Empfehlungen ab. Das dritte Szenario stößt an prinzipielle Grenzen von KI, denen das ganz normale Alltagswissen (der common sense) der Menschen abgeht. Dennoch darf man vermuten, dass es in Zukunft nicht darauf ankommt, was KI tatsächlich leisten kann. Entscheidend wird sein, was die Nutzer glauben, was KI leisten kann. Insofern steht uns vielleicht doch ein Zeitalter digitaler Propheten bevor.

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